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#1 11. Januar 2011 15:50
- WhitePaw
- Gast
[GELÖST] Google-Analytics-Nutzern drohen rechtliche Schritte
Hier mal was interessantes für alle Webmaster:
Den deutschen Nutzern des Google Dienstes „Analytics" drohen Klagen wegen Verstoßes gegen das deutschen Datenschutzrecht. Damit droht zumindest der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar in einem Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Schon seit längerem verhandeln deutsche Datenschützer mit dem Suchmaschinenbetreiber über eine Anpassung des Analyse-Tools für den deutschen Markt. Diese Verhandlungen sind laut Caspar von ihm nun abgebrochen worden. Google hätte den Anforderungen nicht entsprochen, die von Google angebotenen Veränderungen hätten nicht gereicht, so der Datenschützer.
Konkret geht es um das Sammeln, Übermitteln und Verarbeiten von IP-Adressen. Verwendet ein Seitenbetreiber Analytics, so wird die Adresse des Besuchers gespeichert und zu Google in die USA übermittelt, wo diese dann weiter verarbeitet wird. Laut Googles für Deutschland zuständigem Datenschutzbeauftragten Per Meyerdierks ist dies laut europäischem Datenschutzrecht erlaubt, selbst einige EU-Datenschutzbehörden würden den Dienst nutzen.
Nach den ersten Verhandlungen hatte das US-amerikanische Unternehmen zugesagt, die IP-Adressen zu verkürzen und somit anonymisiert weiterzuleiten. Zusätzlich sollte eine Erweiterung für die wichtigsten Browser zur Verfügung gestellt werden, mit der die Übermittlung der Daten komplett unterbunden werden können sollte. Allerdings ist diese Erweiterung unter anderem für Opera und Safari nicht verfügbar.
Laut Caspar können somit rund zehn Prozent der deutschen Internet-Nutzer gar keinen Gebrauch von der Erweiterung machen. Zudem habe man beobachtet, dass bei einigen Nutzern, die davon Gebrauch machen, trotzdem Adressen übermittelt werden, sogar in voller Länge. Caspar: „Wer widerspricht, wird am Ende möglicherweise schlechter gestellt als der, der nicht widerspricht.".
Caspar sieht im Verhalten Googles den Versuch, auf Zeit zu spielen. Da die rechtliche Verantwortung für das Sammeln der Nutzerdaten sowie den Umgang damit bei den Nutzern von Google Analytics liegt, sei Google selbst nicht angreifbar. Deshalb erwäge man einen Musterprozess gegen ein größeres Unternehmen, welches den Dienst nutzt. Bei einer Verurteilung drohe dann ein hohes Bußgeld.
Quelle: ComputerBase.de
#2 11. Januar 2011 16:41
- tbtip
- kennt CMS/ms
- Ort: Hoya
- Registriert: 09. November 2010
- Beiträge: 117
- Webseite
Re: [GELÖST] Google-Analytics-Nutzern drohen rechtliche Schritte
Zu dem Thema selber möchte ich mal direkt nichts großartig sagen, weil da sehe ich es so wie bei dem Streetview Thema.
Egal was, die Daten werden von wem auch immer sowieso gesammelt, ob es Google ist oder es ist ein anderer.
Nur sollte es passieren das ein Musterprozess geführt wird und die Nutzer wären verdonnert den Dienst einzustellen, dann müßte man auch das Modul Statistic aus dem Verkehr ziehen. Wie bereits geschrieben, Daten werden so oder so gesammelt, ob mit IP oder ohne IP
Nicht das man mich falsch versteht, Datenschutz ist gut und es ist auch gut das es Menschen gibt die sich darum kümmern, aber so manche Kirche sollte man im Dorf lassen.
Learning by doing ist mein Prinzip.
CMSMS Seiten: Weihnachtsbeleuchtung von Häusern
Was anderes: Weihnachts Blog zu Weihnachtsthemen mit der Blogsoftware Dotclear, Blog zu den Themen CMS-Systeme und Bloggen allgemein
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#3 11. Januar 2011 16:42
- skatemich
- hat von CMS/ms gehört
- Ort: Erzgebirge
- Registriert: 16. Dezember 2010
- Beiträge: 5
Re: [GELÖST] Google-Analytics-Nutzern drohen rechtliche Schritte
Irgendwie kapier ich nicht, wieso das schon wieder gegen den Analytics-Nutzer geht. Wenn man google auf die Finger haut, weil die in rauen Mengen jedermanns Daten sammeln, dann könnte ich das ja noch fast verstehen (auch wenn ich dann keine Suchmaschine mehr bräuchte ).
Aber als Admin eines Webservers komm ich doch sowieso an diese Informationen, wenn ich sie will. Ob aus den Logs oder eines der 1000 anderen Statistik-Tools ist doch völlig egal.
Naja, wenn es in Deutschland keine anderen Probleme gibt, als die riesen Gefahr, die von Statistik-/Analyse-Programmen ausgeht, dann is ja alles gut.
Sry, aber solcher Unfug regt mich auf.
Jetzt, wo ich weiß wie es geht, versteh ich auch die Gebrauchsanleitung
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#4 11. Januar 2011 16:45
- piratos
- Gast
Re: [GELÖST] Google-Analytics-Nutzern drohen rechtliche Schritte
Es geht immer um die gleiche Frage ob eine IP ein personenbezogenes Datum darstellt oder nicht.
Wegen der zunehmenden festen Zuordnung von IP's zu Anschlüssen ist es zweifelsohne heute ein solches.
Ermittlungsbehörden können damit problemlos bis zur Wohnung eines Anschlussinhabers vordringen und somit auch andere den Personen auf die Pelle rücken.
Was die Speicherung der IP Daten betrifft gab es in Deutschland verschiedene Urteile dazu - pro und contra.
Die Zeiten ändern sich aber - Tatsache ist, das der Webbetreiber , welcher Analytics einsetzt, die verantwortliche Person ist - juristisch hat das rein nichts mit Google zu tun.
Falls es Musterprozesse geben sollte die gegen diese Speicherung ausfallen sollten, sind auch andere Softwarenabieter betroffen , ja selbst Piwik, oder Angebote die IP Adressen speichern um z.B. eine nur eingeschränkte Nutzung von Angebotsteilen steuern zu können, denn es geht nicht um die Frage ob Daten an Google geschickt werden, es geht allein um die Frage ist die Speicherung von IP's ok oder nicht.
Beitrag geändert von piratos (11. Januar 2011 16:47)
#5 11. Januar 2011 17:23
- jeff1980
- Server-Pate
- Ort: Dortmund
- Registriert: 26. November 2010
- Beiträge: 630
Re: [GELÖST] Google-Analytics-Nutzern drohen rechtliche Schritte
Hi,
hm, ich hab eher das Gefühl, es geht darum, dass Google die IPs (und weitere Daten) in die USA übermittelt und diese dann dort weiterverarbeitet.
Bei Piwik und Konsorten bleibt die IP auf meinem Server und sie interesiert mich gar nicht, sondern dient nur der Länderzuordnung. Anders wäre es, wenn ich diese Daten an Dritte verkaufen würde oder sie selbst für andere Zwecke als die reine Besucherzählung bzw. Länderzuordnung nutzen würde.
Das diese Logik mit Gesetzen und Rechtsauffassung wenig zu tun hat, ist mir bewusst .
Aber wenn ich jetzt überall die Werbung für den "schnellsten Browser der Welt" sehe und sich die Leute in Scharen Chrome runterladen, ists eh egal, was für eine Statistik hinter der besuchten Webseite steckt. Google bekommt eh alles mit - das sollte mittlerweile jedem klar sein (spätestens seit Streetview). Und nun liegt es imho am Nutzer, was er daraus macht.
Offtopic: Letztes Jahr habe ich mich intensiv nach Laptops im Internet umgeschaut und bekam danach mehrere Wochen immer Werbung für Laptops eingeblendet. Irgendwann hat sich dann anscheinend mal jemand bei uns nach Schuhen umgeschaut - denn seit einigen Wochen bekomme ich immer Schuh-Werbung angezeigt. Big Brother is watching us - ob es uns passt oder nicht.
Beitrag geändert von jeff1980 (11. Januar 2011 17:24)
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#6 11. Januar 2011 17:56
- piratos
- Gast
Re: [GELÖST] Google-Analytics-Nutzern drohen rechtliche Schritte
Hi,
hm, ich hab eher das Gefühl, es geht darum, dass Google die IPs (und weitere Daten) in die USA übermittelt und diese dann dort weiterverarbeitet.
Rechtlich geht es und kann es nur darum gehen ob die IP Speicherung ok ist oder nicht - was man damit macht ist eine völlig andere Sache und egal was man damit macht - ist eine IP Speicherung verboten ist somit alles andere illegal.
Tatsache ist das allein der Webmaster die Verantwortung trägt das eine IP gespeichert wird oder nicht - wo er sie konkret ablegt spielt dabei schon keine Rolle mehr.
Das hat also auch rein nichts mit einem "Verkauf" von Ip Adressen zu tun.
Aber wenn ich jetzt überall die Werbung für den "schnellsten Browser der Welt" sehe und sich die Leute in Scharen Chrome runterladen, ists eh egal, was für eine Statistik hinter der besuchten Webseite steckt.
Wer Chrome einsetzt (wie ich) weiss genau das Daten an Google nur übermittelt werden, wenn ich das ausdrücklich erlaube.
Chrome ist zudem Opensource und eine große Menge argwöhnischer Leute beobachten das.
Auf der anderen Seite - wer Google Webmastertools einsetzt und laufend angemeldet ist, der überträgt tonnenweise Daten an Google, egal mit welchem Browser - da kräht kein Hahn danach - wahrscheinlich auch weil die wenigsten etwas darüber wissen.
#7 11. Januar 2011 20:24
- owr_web
- Server-Pate
- Registriert: 16. Dezember 2010
- Beiträge: 543
Re: [GELÖST] Google-Analytics-Nutzern drohen rechtliche Schritte
Irgendwie kapier ich nicht, wieso das schon wieder gegen den Analytics-Nutzer geht. Wenn man google auf die Finger haut, weil die in rauen Mengen jedermanns Daten sammeln, dann könnte ich das ja noch fast verstehen (auch wenn ich dann keine Suchmaschine mehr bräuchte
)
Themenverfehlung -> Es geht wenn nur indirekt um Google. Es geht um die illegale Speicherung der IP-Adressen. Und da gerade Google Analytics ein sehr willkommenes Statistik-Tool ist für viele, wird mal über diesen geschrieben.
Aber als Admin eines Webservers komm ich doch sowieso an diese Informationen, wenn ich sie will. Ob aus den Logs oder eines der 1000 anderen Statistik-Tools ist doch völlig egal.
Die Frage ist, ob es legal ist oder illegal, personenbezogene Daten wie die IP-Adresse zu speichern, nicht ob ich an die Daten komme oder nicht. Man kann sich fragen, ob und wenn ja wie lange log-Dateien (z.B. zur Nachverfolgung eines Hacker-Angriffs) gespeichert werden dürfen, aber nicht für Statistik-Tools. Und wenn du beim CMSms-Statistics-Modul richtig liest, wird auch drauf hingewiesen.
Denn im Statistics-Modul ist bei der der Einstellung zur Speicherung der IP-Adresse bei der Auswahl sogar ein Hinweis dabei:
Die gesamte IP-Adresse protokollieren (prüfen Sie Ihre gesetzlichen Vorgaben)
. Also wird sogar auf einen eventuellen Gesetzesverstoß hingewiesen, sollte man die ganze IP-Adresse speichern wollen.
Naja, wenn es in Deutschland keine anderen Probleme gibt, als die riesen Gefahr, die von Statistik-/Analyse-Programmen ausgeht, dann is ja alles gut.
Wenn du wüsstest, was mit Statistik-Daten alles angestellt wird bzw. werden könnte, würdest du höchstwahrscheinlich deine Meinung schnell ändern.
Sry, aber solcher Unfug regt mich auf.
Mich würde viel eher aufregen wie naiv viele Leute ihre eigenen personenbezogenen Daten freiwillig hergeben und sich hinterher wundern warum man ein gläserner Mensch wird.
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#8 11. Januar 2011 22:16
- Andynium
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Re: [GELÖST] Google-Analytics-Nutzern drohen rechtliche Schritte
Aber wenn ich jetzt überall die Werbung für den "schnellsten Browser der Welt" sehe und sich die Leute in Scharen Chrome runterladen, ists eh egal, was für eine Statistik hinter der besuchten Webseite steckt. Google bekommt eh alles mit
... weswegen ich auch den Chrome-Ableger SRWare Iron verwende
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#9 12. Januar 2011 07:30
- jeff1980
- Server-Pate
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Re: [GELÖST] Google-Analytics-Nutzern drohen rechtliche Schritte
Leider kennt ja kaum einer die Alternativen zur Google-Software.
Ok, in den letzten Monaten/Jahren ist anscheinend immerhin schon mal ein Bewusstsein für Sicherheit aufgekommen, da der Firefox ja immer mehr den IE6/7 ablöst. Wobei der IE8 ja auch wieder vermehrt im Einsatz ist und für den IE9 schon fleißig Werbung gemacht wird.
Letztlich muss es wirklich jeder für sich entscheiden.
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#10 14. Januar 2011 17:02
- otter24
- kennt CMS/ms
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- Beiträge: 339
Re: [GELÖST] Google-Analytics-Nutzern drohen rechtliche Schritte
Der Hamburger Datenschutzbeauftragte ist aber auch nicht besser....
oder besser gesagt die IVW Zählmethode.
Gruß
Ich bin war kein Klugscheißer, ich weiß wusste es wirklich nicht besser.
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#11 15. Januar 2011 07:33
- Andynium
- Moderator
- Ort: Dohna / SN / Deutschland
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- Beiträge: 7.018
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Re: [GELÖST] Google-Analytics-Nutzern drohen rechtliche Schritte
Gefahr erst mal abgewendet
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#12 19. Januar 2011 09:54
- skatemich
- hat von CMS/ms gehört
- Ort: Erzgebirge
- Registriert: 16. Dezember 2010
- Beiträge: 5
Re: [GELÖST] Google-Analytics-Nutzern drohen rechtliche Schritte
Erstmal Dank an cyberman für das Update. :-)
... dass von der Datenschutzbehörde ... derzeit keine aufsichtsrechtlichen Maßnahmen (z. B. Bußgelder) gegen den Einsatz von Google Analytics geplant sind
Selbst, wenn "derzeit" nichts "geplant" ist wird das ja sicherlich noch öfters zur Debatte stehen. Ich bin gespannt.
Jetzt, wo ich weiß wie es geht, versteh ich auch die Gebrauchsanleitung
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#13 20. Januar 2011 11:49
- Sonya*
- Gast
Re: [GELÖST] Google-Analytics-Nutzern drohen rechtliche Schritte
Ich verstehe die ganze Aufregung nicht und denke, dass die Datenschützer sich einfach mit Panik-mache profilieren möchten.
Feste IP sagt gar NICHTS aus. Meine Nachbarin hat eine feste IP (Kabel Deutschland), einen PC, der von ihr und Ihrem 14-jährigen Sohn genutzt wird. Die Interessen des "Nutzers" auf dieser IP sehen so aus: Bastelarbeit (insbesondere Sticken) und Ego-Shooter. Und das ist kein Einzelfall. Bei eine dynamischen IP ist der Rückschluss auf die Person nicht möglich. Moderatoren können auf meine IP gerne schauen. Momentan ist es: Baden-Wurttemberg, Schallstadt. Gestern war das Münster und vorgestern etwas aus dem Harz. Dass ich in Bremen sitze interessiert Telekom nicht. Mich ehrlich gesagt auch nicht. Das sagt nur etwas aus über die Zuverlässigkeit der Daten und IPs und dazugehörigen Informationen.
Wer einen richtigen Datenschutz benötigt und sehr viel Wert darauf legt, sollte folgenden Plan beherzigen:
1. Internet komplett abschaffen. Da Webseiten setzen Cookies und zwar solche, die kaum zu löschen sind (Stichwort: Evecookie). Im privaten Modus ALLE Browser sammeln Daten und werten diese aus. Gibt's wohl die Möglichkeit einen Browser selbst zu schreiben, aber alle Internetprovider speichern die Daten sobald man mit Internet verbunden ist. Daher gegen Internet abschalten kommt man nicht drum rum.
2. Telefon und Handy wegschmeißen. Die Telefonprovider speichern Anruferlisten, ob man es will oder nicht. Bei einem Handy droht die Gefahr, dass man geortet werden kann.
3. Kredit- und Bankkarten entsorgen, da Kreditinstitute alle Abhebungen und Zahlungen speichern, dadurch könnten die sogar Bewegungsprofil erstellen.
4. Versicherungskarte (Krankenkasse) sofort vernichten. Da sind Daten drauf, anhand welche man Arztbesuche dokumentieren kann.
5. Nichts mehr bestellen, da Versandunternehmen finanzielle Situation über SCHUFA oder Partnerunternehmen erfragen DÜRFEN. Das explizite Einverständnis ist nicht nötig.
6. Alle Gänge zu den Behörden jegliche Art, wie Konsulate, Arbeitsamt, Standesamt, Bauamt abstellen. Da werden Akten über jeden angelegt und sogar 10 Jahre später kann man nachvollziehen, was und wo gemacht oder gesagt wurde.
7. Selbstverständlich sollte man auf die legale Arbeit verzichten, da Steuerkarten, Finanzamt und Arbeitgeber ansonsten viel zu viel Daten bekommen.
8. Ah, ja und Auto. Führerschein und KFZ-Schein sind böse! Gebe dem Straßenverkehrsamt keine Chance.
Man sieht, dass der vollständige Datenschutz mit modernem Leben nicht vereinbar ist und Google Analytics mit seinen anonymen Daten ist nur ein Tröpfchen im Ozean und eine wunderbare populistische Maßnahme für Datenschützer.
Beitrag geändert von Sonya* (20. Januar 2011 12:31)
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